Die Schülersprecher-„Wahl“

Die in dem nachfolgenden Beitrag geäußerte Kritik an der Schülersprecherwahl wurde von Seiten der gewählten Schülersprecher und der gewählten Vertrauenslehrer der Urspringschule als nicht zutreffend zurückgewiesen. Die Redaktion des Urspringblog sieht sich aus Gründen der Meinungsfreiheit nichtsdestotrotz veranlasst, den Beitrag ihren Leserinnen und Lesern nicht vorzuenthalten.  

Nun wurde also Gabriel Iseli (Kl. 10a ) zum Schülersprecher – neben dem weiterhin amtierenden Emmanuel Welte (Kl. 12) − gewählt. Aber was will er eigentlich machen? Rede schön und gut, aber welche Inhalte hatte diese eigentlich? Viel Gerede von „Potenzial“, aber wenig davon, was er überhaupt mit diesem Potenzial machen will. Die zwei anderen Kandidaten hatten sich kaum unterschieden: Kevin Peter hatte zwar eine klar formulierte Ziel-Vorstellung und einen Schwerpunkt, aber wenig Präsenz oder auch konkrete Vorstellungen darüber, wie er denn seine Vernetzung realisieren will. Jonathan Körner hatte anscheinend nicht einmal richtig Lust auf diesen Posten, man hörte nichts.

Auch bei der Wahl selbst ging es chaotisch und nicht regelgerecht zu. Da hatten wir einmal ungültige und gültige Stimmen, die zu einer Stimme für Herrn Iseli abgeändert wurden, noch vor den Augen der Wähler; dann hatten sich die einzelnen Wahl-Gruppen mit den Stimmzetteln nicht abgestimmt und manche Klassen zweimal besucht, ihnen also die doppelte Stimmenanzahl gegeben. Einige Wahlzettel wurden angeblich sogar einfach entsorgt.

Ein weiteres Problem ist, dass die Wahl nicht mit dem gebührenden Respekt behandelt wurde. Natürlich wählen Schüler eher jemanden, den sie kennen, als jemanden, der zwar eine gute Idee hat, ihnen aber unbekannt ist, frei nach dem Sprichwort: „Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht“. Dass Jugendliche nicht genauso vorausschauend handeln wie es von einem Erwachsenen erwartet wird, ist klar. Trotzdem sollte man ihnen auch vor Augen führen, warum demokratische Wahlen wichtig sind, und warum sie bestimmten Regeln unterliegen.

Zur Erklärung. Wahlen sind:

  • Allgemein, das heißt, jeder darf seine Stimme abgeben, man wirft also keine Stimmzettel weg.
  • Unmittelbar, das heißt, jeder darf nur seine eigene Stimme abgeben, man streicht also nicht die Stimmen der anderen durch und wählt.
  • Frei, das heißt, jeder darf wählen, wen er will, ohne Einschränkungen oder anderen Formen von Druck ausgesetzt zu sein. Man übt also keinen Gruppendruck auf eine Person aus, um diese zu einer bestimmten Wahl zu zwingen.
  • Gleich, das heißt, jeder hat dieselbe Anzahl an Stimmen. Man gibt also nicht Menschen, die man mag, zwei Wahlzettel.

 

13 Gedanken zu “Die Schülersprecher-„Wahl“

  1. Lieber Jonathan,
    bevor du einen solchen Artikel online stellst, solltest du ihn besser recherchieren und mit den verantwortlichen Personen sprechen. Pressefreiheit ja, schlecht bis gar nicht recherchierte Artikel, in denen Mitschüler und Lehrer diffamiert werden-nein!
    Aus welchen Beweggründen auch immer du meinst so etwas verbreiten zu müssen, spreche davor mit dem Wahlkomitee, deine Aussagen entsprechen schlichtweg nicht der Wahrheit.
    Gabriel Iseli ist, im Gegensatz zu dir, sehr erfahrenen in der Arbeit der SMV und hat bereits im letzten Jahr sehr viel geleistet. Was ist dein Problem mit seiner Rede? Das Potential dass er hat, hat er beim SMV Wochenende sehr deutlich gezeigt in aktiver Arbeit und vielen konkreten Ideen.
    Lass Dich doch im nächsten Schuljahr selbst aufstellen, um alles besser zu machen.
    Ich persönlich finde es eine Frechheit, welche Lügen du über den Ablauf der Wahl hier öffentlich verbreitest, ohne mit der betroffenen Person, die die Wahl geleitet hat, zu sprechen.
    Und ernsthaft, wer wählt denn jemanden, den er nicht kennt?
    Und Meinungsfreiheit hört auf, wenn du anderen Menschen damit eine Straftat vorwirfst, ohne dies beweisen zu können. Dein Blick auf die Realität scheint mir doch ein anderer zu sein, als es die Tatsachen belegen. Wollte da vielleicht einer selbst kandidieren und hat die Fristen verpasst?

    • Liebe Sabine,

      lass‘ uns doch bitte unterscheiden zwischen:

      – der Äußerung der eigenen Meinung (hier Jonathans zu Gabriels Rede und denen der anderen Kandidaten); sie ist vom Grundrecht auf Meinungsfreiheit voll und ganz gedeckt. Seine möglichen Motive spielen hier erstmal keine Rolle.

      – Jonathans Bericht über beobachtete Unregelmäßigkeiten bei der Schülersprecherwahl. Auch die Wiedergabe von eigenen Beobachtungen ist vom Grundrecht auf Meinungsfreiheit zu hundert Prozent gedeckt. Dazu bedarf es – anders als bei einem Hintergrundartikel oder einer genauen Analyse der Wahl – keiner weiteren Beweise oder Recherchen. Hinzu kommt, dass weitere Personen ähnliche Unregelmäßigkeiten beobachtet haben wollen.

      Daher meine Fragen an die Organisatoren der Wahl:

      – Wie viele Stimmen wurden insgesamt abgegeben?

      – Wie sind die Stimmen auf die jeweiligen Kandidaten verteilt?

      – Wer hat die Wahlen überwacht/beobachtet?

      – Wie sah diese Überwachung/Beobachtung konkret aus?

      – Könnt ihr die von Jonathan (und anderen Personen) aufgrund eigener Beobachtung geschilderten Unregelmäßigkeiten hundertprozentig ausschließen?

      Wir werden die Antworten auf diese Fragen dann gern auf dem Urspringblog veröffentlichen.

  2. Spontan fällt mir hier erstmal das Wort „Lügenpresse“ ein. Seit wann werden denn hier von einem Schüler, der es verpasst hat, sich zur Wahl aufzustellen, danach auf dieser Plattform Gerüchte und Halbwahrheiten verbreitet die so klar von Katja Stegbauer dementiert wurden.
    Ich finde das super fies gegenüber Gabriel und Katja Stegbauer als Organisatorin der Wahl!
    #Lockerroomtalk

  3. Ich finde es nicht richtig einen Artikel zu verfassen, der auf Grund seiner Halbwahrheiten sowohl Katja Stegbauer als auch Gabriel schlecht macht. Gabriel hat nicht nur auf dem SMV- Wochenende bewiesen, dass er wegen seinem Können und seinem Umgang mit Menschen als Schülersprecher gewählt wurde.Sein Potential hat er schon oft durch seine Taten gezeigt Außerdem wüsstest du, wenn du mit Frau Stegbauer geredet hättest, dass die Anschuldigungen, die du gegen das Wahlkomitee erhoben hast nicht stimmen. Das ist keine Meinungsfreiheit, wenn Menschen wegen Fehlinformationen und Gerüchten schlecht gemacht werden.

  4. Ich finde es unpassend, eine oder mehrere Personen in einem Beitrag schlecht darzustellen.

    Ich sehe die Sache eher zweigeteilt

    Die Wahl verlief nicht so, wie ich sie mir vorgestellt hätte.
    Es gab dem Augen Anschein 2 Gruppen, welche durch Urspring liefen um die jeweiligen Klassen zu besuchen. Hierbei kann es Mal vorkommen dass eine Klasse 2x dran kam, in diesem Fall sollte sich jedoch die Klasse bzw. der Lehrer der jeweiligen Klasse melden und die Verantwortlichen darauf hinweisen dass eine Wahl in dieser Klasse schon stattgefunden hatte.
    Bedauerlicherweise besuchte uns eine Gruppe, welche augenscheinlich keinen großen Wert auf Privatsphäre legte und sich zugleich nicht gut genug mit dem Wahlrecht auseinander gesetzt hatte.
    Man hatte hierbei keinerlei Recht auf einer Geheimen Wahl, abgegebene Wahlzettel wurden direkt angesehen und mündlich kommentiert.
    Dass Stimmen abgeändert wurden kann ich nicht ganz bezeugen, ein oder zwei Wahlzettel wurden nach dem Erhalt bearbeitet.
    Was hierbei gemacht wurde kann ich nicht genau sagen.
    Ich gehe davon aus dass es sich um eine ungültige Wahl und um eine Enthaltung geht, in beiden Fällen beinhaltete eine Bearbeitung dieser Zettel, eine ledigliche Verdeutlichung der ungültigen Stimmen indem alle drei Felder angekreuzt wurden.
    Ob dies der Wahrheit entspricht kann ich nicht sagen, da ich lediglich die Bearbeitung ein oder zweier Zettel sah, ich kann jedoch mit Sicherheit sagen dass es sich bei einem Zettel um eine ungültige Stimme handelte, aufgrund einer Stimme für Kim Jong-un.
    Die Wahlzettel wurden anschließend in die Hosentasche bzw. in die Jackentasche verstaut.

    Nach der anschließenden Wahl, welcher eher der Sendung „Verstehen sie Spaß“ entsprach, kam die andere Gruppe mit einem Schuhkarton zu uns. Es gibt eine offizielle Urspringer Wahlurne, welche für diese Zwecke zur Verfügung stand, ich gehe jedoch davon aus dass dies niemandem aus dem Wahlteam bekannt war, was jedoch nicht allzu Schlimm ist.
    Wenigstens wurde hierbei auf die Privatsphäre geachtet und die Zettel liegen unberührt in einem Karton.
    Wir beschwerten uns natürlich bei dieser Gruppe, über die andere Gruppe aufgrund der aktuellen Umstände.
    Ich verdeutliche hierbei dass bei uns KEINE 2te Wahl stattfand, wir beschwerten uns lediglich bei der 2ten Gruppe.
    Unsere Beschwerden wurden anschließend an Katja Stegbauer weitergegeben, welche sich dieser annahm.

    Am Abendessen kam ich mit Katja Stegbauer ins Gespräch, sie versicherte mir dass die jeweiligen Wahlzettel vorherig ungültig waren (Beispiel Kim Jong-un), und dass diese von der jeweiligen Gruppe verdeutlicht wurden indem alle drei Felder angekreuzt wurden.
    (Wie genau das obige Gespräch verlief kann ich nicht mehr sagen)
    Da die betroffene Gruppe wahrscheinlich ihre Wahlzettel immernoch in den Hosentaschen besaß, war eine eindeutige Identifizierung der betroffenen Wahlzettel relativ einfach.
    Das Verhalten der jeweiligen Personen der Gruppe wurde zur Kenntnis genommen, was hierzu weiter geschieht weiß ich nichts genaueres.
    Die eine Gruppe war jedoch nur in 1-2 Klassen unterwegs (gehe ich davon aus), weshalb hier eine eventuelle Manipulation keinen Unterschied zum Ergebnis erbracht hätte.
    Klingt jetzt scheisse aber es ist im Grunde so, Gabriel wurde mit einer überwältigenden Mehrheit gewählt.
    Eine oder Zwei Klassen mehr oder weniger ändern nichts an dem Endergebnis, Gabriel wurde Schülersprecher, mit einer nahezu absoluten Mehrheit.

    Alles in allem gab es eine gewisse Unordnung in der Wahl, schlussendlich ist dennoch alles gut gegangen.
    Bedenke es ist auch nicht nur für uns das erste Mal dass wir in den jeweiligen Klassen zur Wahl besucht werden.

  5. Welch hübsche Kontroverse sich doch hier entspinnt! Befindlichkeiten und verletzte Gefühle schwirren durch den Kosmos und ergießen sich über den unbedarften Leser.

    Zu dieser unbedarften Leserschaft darf ich mich – ausnahmsweise – einmal selbst zählen, habe ich doch, bedingt durch Fortbildungsabwesenheiten, weder die Schülersprecherwahl noch die nachfolgenden Wortgefechte zu den durch Jonathan geschilderten Beobachtungen live mitbekommen.

    Analysieren wir also nüchtern die Sachlage:

    Jonathan wirft in seinem Meinungsbeitrag – und dieser ist klar als solcher erkennbar – dem Sieger der Schülersprecherwahl vor, sich während der Vorstellungsrunde in der Vollversammlung am vergangenen Montag zwar wortreich zu seinem „Potential“ geäußert zu haben, aber keine konkreten Ideen für seine Amtszeit als Schülersprecher (sollte er den Posten bekommen) präsentiert zu haben.

    Diesem Vorwurf kann ich mich nur anschließen. Potential zu besitzen, bedeutet nicht, auch Dinge umsetzen zu können. Und wenn vor versammelter Schülerschaft keinerlei Ideen präsentiert werden, kauft der Wähler in der Tat die Katze im Sack! Hier in besonderer Weise, da die beiden anderen Kandidaten es nicht schafften, sich in der Vollversammlung kurz zu präsentieren. (Über die möglichen Gründe hierfür werde ich nicht spekulieren; sie tun nichts zur Sache.)

    Es ergab sich somit, wie ich selbst in der Vollversammlung sagte, damit die Aufgabe eines jeden Schülers und einer jeden Schülerin, sich selbst ein Bild von den anderen Kandidaten zu machen. Die These, dass man Leute nicht wählt, die man nicht kennt, ist folglich nur so lange zu halten, wie sich niemand um das Kennenlernen kümmert. In anderen Worten ausgedrückt: Hätte der Schülerschaft etwas daran gelegen, eine demokratische Wahl abzuhalten, hätte sie die Kandidaten eben kennenlernen müssen, bevor sie zur Wahlurne schreitet. Chance vertan, wie mir scheint.

    Die von Jonathan formulierten Wahlungereimtheiten basieren – so wie ich den Meinungsbeitrag lese – auf seiner eigenen Beobachtung. Wenn wir Jonathan nicht unterstellen wollen, dass er ein notorischer Lügner ist oder halluziniert, so müssen wir seine Beobachtungen als mögliche Realität in Betracht ziehen.

    Zum Vorwurf der unsauberen Recherche eine Klarstellung: Es handelt sich bei Jonathans Beitrag nicht um einen redaktionellen Artikel, sondern um einen Meinungsbeitrag. In diesem schildert der Autor seine Sicht auf eine Angelegenheit – und nicht eine objektiv recherchierte „Wahrheit“.

    Ist der Meinungsbeitrag diffamierend? Möglicherweise. Dann sollte aber auch der angesprochene Personenkreis dazu persönlich Stellung beziehen und dies artikulieren, nicht Dritte, die damit ihrer Empörung Luft machen wollen, obwohl es sie persönlich gar nicht betrifft.

    Die Frage, ob nun Herr Iseli das nötige Potential besitzt oder nicht, ist eigentlich obsolet, da die Vorgänge, auf die in den Kommentaren Bezug genommen wird, allesamt erst nach dem Wahltag und dem Erscheinen des Meinungsbeitrags abgelaufen sind.

    Der Anregung, dass Jonathan sich doch im kommenden Jahr einfach selbst zur Wahl stellen lassen soll, muss ich an dieser Stelle leider eine klare Absage erteilen. Nach geltender Satzung darf nur zur Wahl aufgestellt werden, wer das Amt noch 2 Jahre in Folge ausüben kann. Da Jonathan im kommenden Jahr in Klasse 12 sein wird, ist dies nicht möglich.

    Zum Vorwurf der Verbreitung von Lügen: Woher wollen wir wissen, dass Jonathan lügt? Waren wir alle live dabei? Waren wir anwesend bei seinen Beobachtungen? Auch eine Wahlleitung kann – bei dem gewählten Konzept zur Durchführung der Wahl – nicht überall gleichzeitig sein und den Wahlvorgang überwachen.

    Um zu verhindern, dass Manipulationsvorwürfe dieser Art entstehen, gibt es ein einfaches Mittel: es gibt nur 1 Wahlraum, in welchem 1 Wahlurne (die es in Urspring gibt) steht und in welchen die Wähler klassenweise von der die Wahl durchführenden Klasse geleitet werden. So hat man alles im Blick und kann bei Unklarheiten direkt mit Rat und Tat zur Stelle sein.

    Eine Straftat ist Wahlmanipulation in der Tat, allerdings bezweifle ich, dass die Schülersprecherwahl an der Urspringschule derart relevant ist, dass man dafür einen externen Wahlprüfungsausschuss oder gar die Kriminalpolizei benötigt, um solchen Vorwürfen nachzugehen. Demokratisch gesehen ist der Vorgang, so er denn stattgefunden hat, ein Unding, rechtlich gesehen ist er nicht zu verfolgen, da ihm schlichtweg die nötige Relevanz fehlt. Des Weiteren spricht Jonathan in seinem Meinungsbeitrag von „chaotischen und nicht regelgerechten“ Vorgängen. Das Wort „Wahlbetrug“ fällt im ganzen Beitrag kein einziges Mal.

    Meinungsfreiheit – und im Übrigen auch Pressefreiheit – wie sie in Artikel 5 des Grundgesetzes formuliert sind, decken mehr ab, als der Normalbürger für möglich hält. Viele Demonstranten von PEGIDA und Anhänger der AfD werfen unserer Regierung ständig Dinge vor, die vor dem Gesetz eine Straftat sind bzw. werfen mit zum Teil übelsten Beleidigungen um sich, ohne dass sie nennenswert dafür zur Rechenschaft gezogen würden. Artikel 5 ist in dieser Hinsicht sehr geduldig.

    Eine „Lügenpresse“, wie sie in einem anderen Kommentar angesprochen wird, ist ein klar dem rechten Spektrum zuzuordnender Begriff, der der gesamten Redaktion des Urspringblogs unterstellt, „Systemmedium“ zu sein, welches von ominösen Gestalten ferngesteuert wird und keine unabhängige Berichterstattung gewährleistet, da ihm von einer „höheren Macht“ befohlen wird, was zu berichten ist und was nicht.

    Gegen diesen Vorwurf verwahre ich mich entschieden und halte es für unangemessen, mit diesem Begriff zu argumentieren. Ferner frage ich mich, woher die Information stammt, dass Jonathan es verpasst habe, sich rechtzeitig zur Wahl aufstellen zu lassen? Bestand seinerseits jemals die feste Absicht dazu? Können wir dies mit Sicherheit wissen? Oder ist dies nur ein weiteres Gerücht, das somit eine größere Verbreitung findet?

    Die Frage des klaren Dementis ist ferner ebenfalls interessant, da mir kein Vorgang zur Kenntnis gelangt wäre, der ein öffentliches Dementi belegen würde. Alle darüber kursierenden Informationen unterliegen meines Wissens nach dem Konferenzgeheimnis – und dürften folglich der Öffentlichkeit gar nicht zugänglich sein!

    Der Hashtag „#Lockerroomtalk“ zeigt ferner eine gewisse Gedankenlosigkeit bei der Verwendung von Schlagworten. Der „Locker Room Talk“ stammt aus dem US-Präsidentschaftswahlkampf und kennzeichnet die Vorgänge um den jetzigen US-Präsidenten Donald Trump, der im Wahlkampf mit Videoaufzeichnungen konfrontiert wurde, in welchen er in lockerer Atmosphäre erläutert, dass es Männern mit Geld ein leichtes ist, Frauen an die Geschlechtsteile zu fassen; Originalzitat: „Grab them by the pussy. You can do anything.“

    Sollte man wirklich einen notorisch notgeilen alten Mann, der einer der schlimmsten Populisten unserer Zeit ist, als Vergleich heranziehen, um Jonathans Meinungsäußerung zu klassifizieren? Nein, ich denke nicht!

    Um Licht ins Dunkel zu bringen, wäre es sinnvoll, alle Beteiligten an einem Tisch zu versammeln, anstatt weiterhin beiderseits nicht oder nur schwer belegbare Anschuldigungen in die Welt zu posaunen. Anstatt sinnlos Ressourcen und Potentiale zu vergeuden, sollten sich die Beteiligten am Riemen reißen und miteinander ins Gespräch kommen.

    Abschließend möchte ich festhalten, dass dies meine eigene Meinung darstellt, nicht jedoch die Meinung der Redaktion des Urspringblogs.

    Mit den besten Empfehlungen

    Oliver Jung

  6. Danke an Max und Herr Jung für die gelungenen Kommentare, ich stimme euch beiden zu.

    Als ich gesehen habe, dass der Artikel wieder verschwunden ist, habe ich erstmal bei Jonathan nachgefragt und im Wesentlichen die gleiche Begründung wie in dem Kommentar von Frau Lächler gehört.
    Ich konnte dies nicht nachvollziehen und kann das auch jetzt, nachdem ich den Artikel nochmal gelesen habe, nicht. Wer den Urspringblog schon länger beobachtet, der wird wissen, dass gelegentlich auch etwas schärfer formulierte Artikel, in denen Kritik geäußert wird, erscheinen. Diese waren aber aus meiner Sicht in vielen Fällen gut geschrieben und gingen nicht über die Meinungsfreiheit hinaus. (Die Artikel, bei denen dies evntuell nicht der Fall war, sind schon längst verschwunden.) Aus meiner Sicht darf man scharfe Kritik äußern, auch gegenüber einzelnen Personen, solange man sich an gewisse Grundregeln hält. Ich kann nicht erkennen, dass dein Artikel über die Meinungsfreiheit hinausgeht. Zudem finde ich ihn vom Schreibstil und der Herangehensweise an ein nicht ganz einfaches Thema gelungen.

    Vielleicht sollten wir uns abgewöhnen, digitale Artikel sofort verschwinden lassen zu wollen. Auch wenn das mit einem Klick möglich ist (und Seiten wie der Urspringblog auch nicht oft genug auf archive.org und etc.) landen, ist dies aus meiner Sicht nicht der richtige Umgang mit Meinungsfreiheit.
    Wenn eine Zeitung einen Artikel druckt, dann ist dieser gedruckt. Dann gibt es ggf. eine Richtigstellung in der nächsten Auflage, aber der Artikel verschwindet nicht mehr mal so eben.

  7. Kein kommentierendes Mitglied des Urspringblogs, ,geschweige denn der Verfasser des Artikels, hat sich die Mühe gemacht mit der Wahlleitung zu sprechen. Ganz einfach würden sich die Vorwürfe dann auflösen lassen. Und diese Spekulationen sind so überflüssig.
    Schüler und Lehrer die sich engagieren werden kritisiert, ein einfaches Danke fürs Engagement hätte hier auch gereicht.
    Und lieber Oliver, eine Wahl zu manipulieren, indem man bewusst doppelt Stimmzettel ausgibt usw, ist wohl strafbar, auch wenn wir in Urspring sicher nicht die Polizei rufen.
    Dein Vergleich mit der AFD ist eine Frechheit.
    Und da ich im Vorwort erwähnt werde, geht es mich doch etwas an, auch geht es mich etwas an, wenn einer Kollegin Unfähigkeit unterstellt wird und unser Schülersprecher so angegangen wird. Ich als Vertrauenslehrerin stehe loyal hinter unseren beiden Schülersprechern und der SMV.
    Und noch was persönliches als Sabine… wenn man keine Probleme hat, dann muss man sich wohl immer welche schaffen.
    Wie wäre es mit einem Bericht übers grüne Klassenzimmer?
    Frau Stegbauer und ich möchten für diese Plattform keinen Artikel mehr verfassen, da nicht nur Tatsachenberichte sondern auch Meinungen ohne Belege veröffentlicht werden. Ich würde auch nicht für die BILD schreiben…

    • Es geht hier nicht ums geschehen nach der Wahl, wie sehr er sich am Wochenende engagiert hat etc.
      Es geht hier lediglich um das geschehen während der Wahl.

      Was hat der Bericht für das Klassenzimmer jetzt hiermit zu tun?

      Wir sollten bei der Sache bleiben, dass Gabriel sich gut engagiert hat ist schön und gut, niemand beschreitet dies.
      Nur wie gesagt, es geht hier um die Wahl selber, nicht um das was danach passierte.
      Daher finde ich eine Argumentation wie sehr sich jemand engagiert relativ sinnlos.

      In einer Debatte geht es darum sachlich und bei dem Thema zu bleiben.

    • Liebe Sabine,

      wie ich bereits in meinem Kommentar angemerkt habe, entzieht sich der Sachstand bzw. Tatbestand meiner Kenntnis, weshalb ich die Klärung der offenen Fragen den beteiligten Redakteuren überlasse.

      Es wird, so wie ich es sehe, nicht das Engagement verschiedener Personen in Bezug auf die Wahl oder die aktive Arbeit in der SMV kritisiert, sondern ein Vorgang von elementarer demokratischer Bedeutung.

      Dass ich in Abrede stellen würde, dass Wahlmanipulation eine Straftat ist, kann ich nicht erkennen. Zitat: „Eine Straftat ist Wahlmanipulation in der Tat, …“ Was ich angemerkt habe ist, dass, sollte es – in welchem Umfang auch immer – zu solch einem Vorfall gekommen sein, dieser Vorfall nicht das Ende der Welt bedeutet.

      Die AfD ist – leider – ein Paradebeispiel dafür, wie weit man im Rahmen der Meinungsfreiheit gehen kann. Solltest du ein besseres Beispiel haben, bin ich dir für die Nennung desselben dankbar.

      Inwieweit man jedoch die Selbstständigkeit von Mitmenschen beschneiden muss, bleibt in der Tat jedem selbst überlassen.

      Zum Thema Probleme: Psychologisch gesehen ist es für den Geist entlastender, von Herausforderungen zu sprechen. Diese kann man nämlich angehen und meistern, Probleme muss man lösen – was viel anstrengender ist.

      Ich für meine Person sehe es nicht als gegeben an, dass ich aktuell nicht vor multiplen Herausforderungen stünde, so wie viele andere auch. Du hast Recht, man muss sich nicht zusätzlich Probleme schaffen, meiner Ansicht nach haben wir derzeit sogar einige Probleme zu bewältigen, aber dies bedeutet nicht, dass man die Meinung eines anderen deshalb unterdrücken darf.

      Zur Veröffentlichungspolitik nur soviel: Wenn wir wollen, dass Schüler selbst als Autoren tätig werden, dürfen wir nicht alle Artikel selber schreiben. Dies schließt – auch wenn es dir vielleicht nicht gefällt – auch sogenannte Meinungsbeiträge ein, in welchen Schüler unzensiert ausdrücken können, was sie bewegt.

    • Ich denke, um über vorangegangene Ereignisse während der Wahl, die selbst beobachtet wurden, zu schreiben, ist es nicht zwingend nötig, mit Frau Stegbauer als Wahlleiterin zu sprechen. Ich war, wie Jonathan und Max, bei der Wahl in der selben Gruppe und wir alle konnten das Vorgehen bei der Wahl in unserer Gruppe beobachten. Frau Stegbauer war zu dem Zeitpunkt der Wahl bei uns nicht anwesend, hat also auch nicht direkt mitbekommen, was passiert ist und was nicht.
      Soweit ich die Diskussion richtig verfolgt habe, hat keiner von uns dreien die Geschehnisse in unserer Gruppe auf die gesamte Wahl verallgemeinert. Allerdings sind die Geschehnisse in unserer, wenn auch kleinen Gruppe (wir waren etwa 6 SuS), schlimm genug, um aus unserer Sicht darüber zu berichten. Vielleicht ist in anderen Klassen die Wahl anders abgelaufen, dies entzieht sich meiner Kenntnis. Um das zu wissen müsste ich mit Frau Stegbauer und am besten anderen Schülern sprechen. Aber aus meiner Sicht geht es in dem Artikel und in der Diskussion hauptsächlich um dieses konkrete Beispiel. Schlüsse auf den gesamten Wahlablauf wurden daraus aus meiner Sicht nicht gezogen.
      Allerdings ist es für eine demokratische und damit gleiche Wahl entscheidend, dass jeder möglichst gleiche Bedingungen vorfindet, um seine Stimme abzugeben.

      Ob man Artikel für eine Zeitung oder ein anders Medium verfassen will, ist jedem selbst überlassen. Aber wenn man mit einer Zeitung oder einem Blog ein so großes Problem hat, dass man keine Artikel dafür schreiben will, sollte man sich vielleicht überlegen ob man es überhaupt liest oder besser einfach ignotiert.

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