Berufsinformationstag – voller Erfolg?

Von „Arschologen“ und anderen spannenden Berufen

Am vergangenen Samstag fand zum 5. Mal der Berufsinformationstag für die Klassen 9 bis 12 in Urspring statt. Auf Einladung von Dunja Hebestreit, der Bogy-Beauftragten unserer Schule, gaben Hochschulen*, Eltern und Studenten einen Einblick in die vielfältige Berufswelt.

Nach der Begrüßung der Gäste hielt Rolf Katzek von der Agentur für Arbeit Ulm einen Impulsvortrag zur Schwierigkeit der Berufswahl in einer immer komplexer werdenden Welt, wobei so mancher Ausspruch Anlass zum Schmunzeln bot, etwa als er von „Arschologen“ als eher exotischer Berufswahl zu sprechen schien (gemeint waren natürlich Archäologen!) – ein der Technik (Stimmverzerrung) geschuldeter Lapsus.

Den über 120 anwesenden Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern wurde im Anschluss eine breite Palette an Informationsmöglichkeiten geboten. So konnten sich die Interessierten über Auslandsaufenthalte, die Gesundheits- & Krankenpflege, Psychologie, Ingenieur- & Projektmanagement, Elektrotechnik & Informatik, Maschinenbau, das Versicherungswesen, Wirtschaftswissenschaften & naturwissenschaftliche Studiengänge sowie Humanmedizin aufklären lassen. Des Weiteren standen die Referenten sowie Berufsberater der Agentur für Arbeit, Studienberater der IHK, der Handwerkskammer und Studierende verschiedener Fachrichtungen zu Beratungsgesprächen bereit.

Die meisten Besucher zeigten Beobachtungen anwesender Mentoren zufolge großes Interesse an den Einzelberatungen und auch die Referenten und Berater waren vom Interesse der Schülerinnen und Schüler positiv überrascht.

Was die verschiedenen Vorträge anbelangt, so gehen die Meinungen darüber auseinander. Unser Eindruck von den Vorträgen war eher schwach.

Anstatt spannender Vorträge erwarteten uns hauptsächlich sehr eintönige Monologe der Referenten. Diese Vorträge boten zwar durchaus auch interessante Themen, aber unserer Meinung nach war die Auswahl der Themen viel zu gering und einige Redner erweckten auch den Eindruck, dass sie nur das wiederholten, was andere Redner zuvor bereits gesagt hatten – ein Effekt, der eintreten kann, wenn mehrere Leute sich Gedanken zur selben Thematik machen. Aufschlussreicher waren die individuellen Beratungen, die zum Teil gut, teilweise aber auch ähnlich monoton wie die Vorträge waren.

Fazit: Der diesjährige Berufsinformationstag war unserer Meinung nach nicht ganz zufriedenstellend. Aber hey, der Kuchen war gut.

Für die Zukunft wünschenswert fänden wir, ein noch breiteres Spektrum an Referenten einzuladen.

Maik Mertes & Tristan Oetker-Kast

*Korrektur der Redaktion: Es waren keine offiziellen Vertreter einzelner Hochschulen geladen, sondern Studierende verschiedener Hochschulen, die ihren Studiengang und ihre Hochschule vorstellten.

Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.

Fotos: Jung

3 Gedanken zu “Berufsinformationstag – voller Erfolg?

  1. Vielen Dank für Dein Feedback zu unserem Berufsinformationstag. Schön, dass man zumindest von einigen Beratungen profitieren konnte. Damit ist mein Anliegen, dass an diesem Berufsinformationstag jede/r Schüler/in wenigstens ein paar Anregungen für seinen beruflichen Weg bekommen sollte, erfüllt. Darüber freue ich mich, dafür hat sich die Vorbereitungsaufwand der Referenten und aller Beteiligten gelohnt.
    Schade finde ich es aber angesichts einer für eine schulische Berufemesse recht großen Zahl von 14 Referenten, die über ein so breites Spektrum von Themen informierten, wie noch nie, dass inhaltlich zumindest bei Dir als Blogschreiber so wenig Informationen ankamen. Anscheinend sind Dir vor allem Versprecher (oder Verhörer? Ich hatte „Archäologen“ gehört) im Gedächtnis geblieben.
    Und schade, dass Du im Gegensatz zur Südwestpresse und der Schwäbischen Zeitung am Samstag nicht persönlich mit mir gesprochen hast. Dann wäre Dir wohl auch klarer geworden, wer die Referenten waren. Wir hatten ja dieses Mal bewusst keine Hochschulen eingeladen, sodass ausschließlich Studierende, Auszubildende Eltern und neutrale Berater referierten.
    Gerne würde ich die Anregung aufnehmen und mehr Referenten einladen. Auch dieses Jahr konnte ich nicht allen Referenten eine Zusage erteilen, die gerne informiert hätten. Aber angesichts der Tatsache, dass die letzten Vorträge (um 16:15 Uhr) nur noch von wenigen Schülern besucht wurden, bin ich froh, dass ich die Referentenzahl beschränkt habe. Denn sonst würde sich die Zuhörerzahl pro Referent ja noch verringern, was diesen nicht zuzumuten wäre. Also: Wenn auch bei den letzten Vorträgen alle erscheinen, bin ich gerne bereit, ein breiteres Spektrum von Referenten einzuladen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dunja Hebestreit

  2. Hallo Frau Hebestreit,

    im Gegensatz zu dem Verfasser des Artikels sehe ich den Berufsinfotag nicht so rundweg negativ. Die Auswahl der Refererenten war ausgewogen und deckte meine beruflichen Interessen ab. Auch das Programm in der GTZ-Halle blieb mir positiv in Erinnerung. Ein gelungener Anziehungspunkt war zweifelsohne das Elektrorennauto eines ehemaligen Urspringers. Ein Ausstellungsobjekt dieser Art halte ich für zukünftige Veranstaltungen sinnvoll.
    Ihre Ansicht, dass die letzte Vortragsschiene nicht mehr rege besucht wurde, kann ich nicht teilen. Der Vortrag über Maschinenbau, welchem ich gelauscht habe, ist rege besucht worden.
    Unglücklicherweise teilt nicht jeder Schüler meine Ansicht. Das soll aber weder sie als Organisatorin entmutigen, noch vergangene und zukünftige Referenten vor ihrer Teilnahme hier abschrecken.

  3. Werte Leser, liebe Dunja,

    es ist sicherlich nicht immer leicht, den Geschmack eines jeden zu treffen. Sei es mit den Angeboten beim Berufsinformationstag oder mit dem entsprechenden Bericht darüber.

    Tatsache ist, dass der Einführungsvortrag von Herrn Katzek von den Zuhörern in den hinteren Reihen teilweise schlecht zu verstehen war, trotz oder auch gerade wegen vorhandenem Mikrofon. Das sage ich aus eigener Erfahrung, da ich mich aufgrund meiner Tätigkeit an diesem Tag zeitweise auch dort positioniert habe.

    Nun ist in der Bewertung des „Arschologen“ zu bedenken, dass es sich bei obenstehendem Artikel NICHT um eine offizielle Veröffentlichung der Urspringschule handelt. Vielmehr ist dieser das Ergebnis einer Arbeitsgemeinschaft, deren Ziel es ist, Urspringer und Urspringinteressierte auf dem Laufenden zu halten, was aktuell in Urspring und darüber hinaus geschieht. (Die weiteren Angebote des Blogs würden hier den Rahmen sprengen.)

    Deshalb ist es nur natürlich, dass – getreu dem Motto „Ein Projekt der Urspringer Schülerinnen und Schüler“ – die Autoren der Beiträge in diesem Blog zuvorderst an ihre Zielgruppe – die Mitschüler – denken, wenn sie zur Tastatur greifen.

    Inhaltlich bin ich der Ansicht, dass es dem geneigten Leser auffallen könnte, dass der Beitrag sowohl redaktionelle, sprich objektive, Inhalte, als auch eine Meinungsäußerung der Autoren enthält, die – da eine Meinung vertreten wird – subjektiv sein muss.

    Selbstverständlich waren nicht ALLE anwesenden Schülerinnen und Schüler dieser Ansicht, dennoch bin ich der Ansicht, dass die Redakteure das Recht haben, ihre eigene Bewertung des Tages einzubringen. Das notwendige Korrektiv liefern hier die Reaktionen und Kommentare zum Beitrag.

    Als Beobachter des gesamten Berufsinformationstages kann ich sagen, dass – wie schon auf den Fotos ersichtlich ist, der Zuspruch zur Veranstaltung sehr zufriedenstellend war, belegt unter anderem durch die Tatsache, dass nicht jede und jeder Interessierte zum Impulsvortrag einen Sitzplatz bekam.

    Die Einzelberatungen wurden meiner Beobachtung zufolge gerne in Anspruch genommen, bei den Vorträgen hing die Besucherzahl – wie auch bei anderen Veranstaltungen üblich – am Thema, welches der Referent vorstellte. So waren zum Beispiel die Vorträge zu den Bereichen Ingernieurswesen und Maschinenbau gut besucht, das Versicherungswesen erschien mir dagegen als recht dünn besucht.

    Die Zeitschiene hatte somit keinen kausalen Zusammenhang zur Anzahl der Besucher eines Vortrags.

    Generell möchte ich dazu feststellen, dass – wenn Schüler zu einer Veranstaltung gehen müssen – es immer einige Teilnehmer gibt, die eigentlich keine Lust darauf haben – und deren Bewertung dann eher negativ ausfällt. Meinem Erleben nach gab es aber auch viele Schüler, die den Tag gut genutzt haben, um sich über mögliche Perspektiven für ihre berufliche Zukunft zu informieren – alleine deshalb werte ich die Veranstaltung als Erfolg.

    Oliver Jung

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