„Erasmus+“-Truppe auf großer Fahrt

Half-Term-Meeting in Schottland

Nach den Herbstferien fehlten ein paar Gesichter in Urspring …. Wo waren sie abgeblieben, der Heinz-Wilhelm, Lisa, Pauline, Georg und Franzi zusammen mit Herrn Wetzler und Frau Banholzer? Schwänzten die etwa kollektiv den Unterricht?

Weit gefehlt – der erste Beitrag im Urspringblog brachte des Rätsels Lösung – sie waren auf Tour in Schottland, wo sie am Half Term Meeting in unserer Partnerschule in Thornhill zusammen mit Delegationen aus allen anderen am Projekt beteiligten Schulen aus Estland, Ungarn und Belgien teilnahmen.

Doch der Reihe nach: Nach einem relativ ereignislosen Flug von Stuttgart über Amsterdam nach Glasgow erwartete uns die erste ernsthafte Herausforderung. Wie bekommt man sieben Menschen und sieben doch recht große Koffer samt Handgepäck in ein Fahrzeug mit dem Namen „Galaxy“? Es sah nicht gut aus, aber nur auf den ersten Blick – Tetris in 3D war angesagt  – und wir Urspringer lassen uns von sowas nicht lange aufhalten, es ist nur eine Frage der Reihenfolge, in der man Menschen und Gepäck in das Auto stapelt. Zugegebenermaßen muss gesagt werden, dass die Bewegungsfreiheit im Auto etwas begrenzt war!

Kaum gestartet, tauchte das nächste Problem auf: Wir fuhren nach Norden anstatt nach Süden und verpassten anschließend noch die richtige Abzweigung – die nächste Abfahrt zum Wenden kam nach sieben Meilen. Mittlerweile war es dunkel geworden und wir hatten uns eine „leichte“ Verspätung von einer halben Stunde eingefangen.

In Thornhill, an der Schule angekommen, warteten unsere Gastgeber bereits auf uns; und sie waren doch sehr erstaunt, wie viel man in ein Auto packen kann, wenn man nur will. Innerhalb kürzester Zeit war das Auto leer , die Schüler zu ihren Gastfamilien verschwunden und die Lehrer im nahe gelegenen Guesthouse untergebracht.

Der nächste Morgen kam viel zu früh – obwohl die Schule erst um neun Uhr anfing … da gibt es in Urspring ja schon das zweite Frühstück!

Die ungarische Delegation war auch schon vor Ort und die Belgier und Esten sollten im Laufe des Tages eintreffen. Nach einer offiziellen Begrüßung machten uns unsere Gastgeber zunächst mit der Schule vertraut bevor wir mit der Projektarbeit anfingen.

Es gab vier verschiedene Arbeitsgruppen: die erste Gruppe sollte eine Gespenstergeschichte erarbeiten und anschließend verfilmen, eine zweite Gruppe machte sich daran, die bereits vorhandenen Versatzstücke des Projektwörterbuchs mit einem Layout und Bildern zu versehen und eine erste Version zu erarbeiten. Die Erarbeitung der gemeinsamen Abendveranstaltung am Mittwoch war die Aufgabe einer weiteren Gruppe, sie war auch für die musikalischen Beiträge zuständig – da waren Rainer, Franzi und Heinz-Wilhelm ganz in ihrem Element. Der Food Court mit lokalen Spezialitäten aus jedem teilnehmenden Land und einem kleinen Weihnachtsmarkt zugunsten einer Charity-Organisation für die Rehabilitation von Schlaganfall-Patienten wollte auch vorbereitet sein, und als letzte Gruppe waren die Paparazzi unterwegs, um alles, was passierte, in Bild und Film festzuhalten und anschließend auch noch einen Zeitungsbericht zu schreiben.

Nach einer kurzen Kennenlernphase kam die Arbeit schnell in Schwung und es wurde erstaunlich viel geschafft, bevor es nach Hause in die Gastfamilien ging.

Am nächsten Morgen waren dann auch die Delegationen aus Estland und Belgien glücklich angekommen – verspätete Flüge und verpasste Züge hatten auch deren Anreise zu einem besonderen Erlebnis gemacht. Wir gingen alle gemeinsam in die Sporthalle, wo wir im Verlauf der nächsten beiden Unterrichtsstunden gemeinsam mit den jüngeren Schülern aus Schottland den Versuch machten, Tänze aus jedem Land zu lernen – als Vorbereitung auf den Mittwochabend. Danach wurde die Projektarbeit fortgesetzt und als kulturelles Highlight des Tages bekamen wir noch eine Führung in Drumlanrig Castle – inklusive  Gespenstergeschichten, es soll dort drei Geister geben. Leider waren die wohl gerade anderweitig beschäftigt …

Am Mittwoch war es dann soweit – der Film wurde gedreht …

Fimdreh in Schottland

… die Tische für den Food Court und den Markt hergerichtet, die Künstler für die Abendvorstellung bekamen die ersten Flatternerven, und es sah so aus, als ob die Zeit nie und nimmer reichen würde, alles rechtzeitig an den richtigen Platz zu bekommen.

Aber irgendwie haben wir es geschafft und schon kamen Schüler, Lehrer und andere Angestellte der Schule, um sich durch Europa durchzuessen und Dinge vom Markt mitzunehmen. Es war unglaublich, wie schnell  die 15 kg Schokolade, die wir unter anderem dabei hatten, verschwunden waren, auch die Strohsterne gingen weg wie warme Semmeln.

Die Präsentationen der einzelnen Schulen rundeten den Mittag ab und schon musste die Halle für die Abendveranstaltung hergerichtet werden. Es wurde ein „European Ceilidh“, eine Veranstaltung, bei der die Gäste mit kulturellen Darbietungen aus ihrem Land einen Beitrag leisteten und die Gastgeber ihrerseits uns die schottische Feierkultur beibrachten. Insgesamt verbrachten wir ungefähr zweieinhalb Stunden mit Gesangsdarbietungen, einem Quiz und vielen verschiedenen Volkstänzen, bevor das Fest wie in Schottland üblich mit „Auld Lang Syne“ beendet wurde. Alle Teilnehmer hatten sehr viel Spaß gehabt und wir blickten zufrieden auf einen zwar anstrengenden, aber gelungenen Tag zurück.

Damit hatten wir uns auch einen Ausflug nach Glasgow am folgenden Tag verdient. Auf der Fahrt hatten wir die Gelegenheit, die schottische Landschaft zu bewundern, die wir wegen der abendlichen Anreise am Sonntag nur im Dunkeln vermuten konnten.

In Glasgow besuchten wir die Kelvingrove Art Gallery and Museum und  das Glasgow Transport Museum – Letzteres gilt als eines der besten Museen, die in den letzten zehn Jahren gebaut wurden.

Und dann war schon der letzte gemeinsame Tag angebrochen und alle Gruppen waren bemüht, ihre Ergebnisse zu sichern, die Bild- und Videodateien zu sichten und zu bearbeiten und alle Materialien zusammenzutragen. Leider fiel der Ausflug an die Küste wegen Regen und Sturmwarnung aus …

… der Ersatz, Caerlaverock Castle, war aber durchaus auch einen Besuch wert, schließlich handelt es sich dabei um die Ruine einer dreieckigen  Burg, in der wir nach Herzenslust herumsteigen durften.

Den Abend verbrachten wir bei verschiedenen Farewell-Parties und mit Kofferpacken.  Nach einer für die meisten recht kurzen Nacht packten wir am Samstagmorgen um 5:45 Uhr wieder sieben  Menschen und sieben große Koffer in unser Auto – dieses Mal unter der Anteilnahme der Gastgeber und machten uns auf den Rückweg.

Im Februar kommen unsere Gastgeber nach Urspring und wir freuen uns, ihnen Urspring und die Umgebung zu zeigen.

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