Cologne and beyond … Teil 6

Wo geht’s hier bitteschön nach Limburg?

Die Mentorate Ursprings waren vom 24.-28. Mai auf großer Fahrt. Nachfolgend berichtet der Mentor des Gärtnerhauses aus seiner Perspektive von der erlebnisreichen Fahrt nach Köln.

Sonntag, 28. Mai 2017

Liebes Tagebuch,

heute hieß es Abschiednehmen. Servus Köln! Bis zum nächsten Mal.

Auch der schönste (Kult)Urlaub geht einmal zu Ende und so machten wir uns auf den Heimweg nach Urspring. Es hatten alle geschafft, rechtzeitig aufzustehen und auch die Betten wurden diesmal von allen ordnungsgemäß abgezogen. (Ja, es wäre sonst teuer geworden: 25,-€ pro Bett, das die Reinigung abziehen muss.) Um nicht die ganze Strecke am Stück fahren zu müssen, hatte ich einen Stopp in Limburg an der Lahn eingeplant.

Limburg liegt praktischerweise am Weg und bedeutet somit nur einen kurzen Abstecher runter von der Autobahn – und mehr nicht. Wie man sich irren kann …

Gerade als ich unser Schlachtschiff nach etwas über einer Stunde Fahrtzeit in Sichtweite des Limburger Doms erfolgreich eingeparkt hatte, rief unser Zweitfahrzeug an. Sie seien gerade über die niederländische Grenze gefahren und kurz vor Limburg. Ob dies so seine Richtigkeit habe? Schließlich sollten Mentoratsfahrten ja nur in Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland stattfinden.

Nun ja, navigieren will gelernt sein. Wie sich herausstellte, gibt es Limburg nicht nur einmal, und zum großen Unglück ist jenes in den Niederlanden von der Jugendherberge in Köln nahezu exakt gleich weit entfernt wie jenes an der Lahn. Und da der im Auto navigierende Chinese diesen feinen Unterschied übersah und die Mitfahrer sonst nur chinesisch verstanden (und lasen), fiel der Fehler erst auf, als – nach sintflutartigen Regenfällen auf der Strecke – die Grenze passiert wurde – und sofort die Sonne herauskam. [Lektion 4: Man schaue sich die gesamte Route vor der Abfahrt an; dann könnte auffallen, dass man nach Süden statt nach Nordwesten fahren sollte.]

Wir bestellten bei den Kreuzfahrern im gelobten Land unverzüglich Frikandeln, Chocomel und ein paar Tütchen … leider haben die Jungs unsere Bitte nicht erfüllt.

Wie dem auch sei, wir gaben das Zweitfahrzeug verloren und begannen unsere Erkundungstour durch Limburg. Die Altstadt mit ihren wunderschönen Fachwerkhäusern hat einen ganz besonderen Charme und so mancher war regelrecht verzückt. Wir stiegen auch den Berg zum Dom hinauf, in welchem gerade der Domchor probte, und statteten dessen Inneren einen kurzen Besuch ab. Unseren Rundgang beschlossen wir mit der Suche nach einem Restaurant zur Füllung unserer Mägen … wir stießen auf einen exzellenten Spanier, wo wir uns an Tapas gütlich taten.

Das Update des durch Deutschland irrenden Zweitfahrzeugs ergab einen Halt bei Burger King. Guten Appetit!

Nach erfolgter Stärkung setzten wir unsere Rückfahrt fort, nun in eine Art Schnitzeljagd gewandelt … wir sendeten unseren Standort, das Zweitfahrzeug konterte … der Abstand konnte jedoch nicht wirklich verringert werden, da gekonnt auch noch die ein oder andere Abfahrt verpasst wurde, da der Navigator nach 200km gerader Strecke kurz vor der entscheidenden Abfahrt „mal kurz“ Musik am Handy checken musste und so den entscheidenden Kilometer verspielte. [Lektion 5: Vertraue niemandem die Navigation an, dessen am Handy eingestellte Sprache du nicht verstehst.]

Nach etwas über dreistündiger Fahrt trafen wir gegen kurz vor 17:00 Uhr wieder in Urspring ein. Während ich den Bus zurück zur Autovermietung brachte (und ja, wir haben ihn vorher ausgefegt und sogar die Scheibe von unzähligen Insekten befreit,) traf auch unser Zweitfahrzeug unversehrt ein – eine knappe Stunde später. Zum Abschluss gönnten wir uns eine Runde Pizza aus unserer Stammpizzeria und legten erst einmal erschöpft die Füße hoch … mit Ausnahme unseres Telefonators, dessen Gegenpart am anderen Ende der Leitung bereits sehnsüchtig vor dem verschlossenen Gärtnerhaus auf seine Rückkehr gewartet hatte.

Ach Welt, wie verrückt kannst du sein!?! Und so bewahrheitet es sich: die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben … mit Momenten, die unbezahlbar sind. Für alles andere gibt es MasterCard.

 (Ende)

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