Dekadenschau XVI: Hin und weg

Die vergangene Dekade begann ruhig. Zu ruhig, wenn man es genau nimmt. Stille in Urspring ist stets verdächtig. Und tatsächlich: es war nur die Ruhe vor dem Sturm!

Dieser hatte Klasse 8 hinweggefegt, direkt in das Hofgut Hopfenburg bei Münsingen, wo die wilde Bande von Mittwoch bis Freitag zur Übernachtung in Tipis weilte. Neben zahlreichen Erkenntnissen für das ausflugausschlaggebende Fach NwT gab es ausreichend Zeit zum Schwimmen und Kanufahren.

Angesteckt von dieser Flucht aus Urspring suchten am Wochenende weitere Urspringer das Weite und verschanzten sich mit Frau Lächler, Frau Bruchwalski und zeitweise sogar Herrn Leichtner zum Hüttenwochenende in Haus Gamsblick im Kleinwalsertal.

Damit wurde es auch Herrn Walter zu langweilig und so ging er mit einer Zahl handverlesener Schüler am Samstagnachmittag zum Bowling.

Dies führte dazu, dass der 29. Juni 2019 in die Annalen des Saustalls eingehen wird: als schlechtbesuchtester Saustall aller Zeiten! Und wir führen dies natürlich nicht auf mangelnde Feierlust unsererseits zurück – vielmehr reduzierten wir selbst die Zahl der Saustallbesucher durch den Besuch der Schaumparty in Ulm und das vor dem Saustall auf dem Hartplatz stattfindende Volleyball-Spiel erfolgreich weiter.

Die Hitze der vergangenen Tage dementiert übrigens eine Mitschuld an der Misere.

Von dem Schock, dass so wenige Schüler in Urspring zugegen waren, musste Herr Bücheler sich erst einmal erholen und somit entfiel die nächste geplante Verfrachtung von Urspringern ins Exil – zum Discgolf spielen – ersatzlos. Dafür konnten die Zwölfer im GTZ an ihren Tanzkünsten für den am nächsten internen Wochenende anstehenden Abiball feilen. Ob ihnen dieser Last-Minute-Einsatz noch etwas nützt, wird sich zeigen …

Autor Nather Alali an der Urspringschule

Angelockt vom delikaten und abwechselungsreichen Speisenangebot in der Mensa (Keine Ironie!) waren alle Exilanten in der zweiten Woche wieder in Urspring anwesend und ächzten unter Last-Minute-Klassenarbeiten und GFS-Vorbereitungen bis spät in die Nacht. Auch so mancher Mentor musste zum Korrekturlesen und Probehören der Vorträge auf ausreichende Nachtruhe verzichten – alles zum Wohle der geheiligten Zeugnisnote!

Unter all diesem Stress vergaß so mancher fast den letzten anstehenden Termin dieser Dekade. Am Abreisefreitag fand für die Klassen ABG und JG1 noch eine interssante Lesung des syrischen Exil-Schriftstellers Nather Alali statt, der Einblicke in seinen Roman „Raum ohne Fenster“ sowie seine persönliche Fluchtgeschichte gewährte – viele Zuhörer waren schlicht und einfach hin und weg! (Ein Bericht hierzu folgt – vielleicht.)

Zum Abschluss möchten wir noch einen Veranstaltungshinweis platzieren: Die Schreinerlehrlinge werden in diesem Jahr am Ulmer Schwörmontag wieder mit einem Floß Marke Eigenbau beim Nabada die Donau unsicher machen. Über begeistertes Publikum würden sich die Schreiner am 22. Juli sicherlich nicht beklagen.

Text: Jacob Hochbaum; Foto: Dominik Walz

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