130 Tage Urspring – Die neuen Lehrer: Herr Dr. Bahar

Wie geht es den neuen Lehrern und Mentoren, die jetzt seit 130 Tagen Urspring kennen und schätzen gelernt haben? Wie gefällt es ihnen, was war der erste Gedanke, der Urspring in ihnen auslöste? Fragen wir sie doch selbst.

Der zweite Lehrer unserer Reihe ist Herr Dr. Bahar.


 

Wie haben Sie sich in Urspring eingelebt?

Bestens! Allerdings bin ich ja nur immer eine halbe Woche hier, die andere Hälfte der Woche unterichte ich nach wie vor an einer Schule in Heilbronn.

Was war Ihr Impuls, sich in Urspring zu bewerben?

Auch ich suchte einen Job! Ich habe im Internet viel Interessantes über Urspring gelesen. Das war so spannend, dass ich mich sogleich hier beworben habe.

Was hat Ihnen am reformpädagogischen Prinzip Ursprings zugesagt?

Die Offenheit, die Bereitschaft, herkömmliche und ausgetretene Pfade zu verlassen, Neues auszuprobieren, Freiraum für neue Formen des Lehrens und Lernens zu schaffen. Das sind alles Aspekte, die bei meiner Entscheidung eine Rolle gespielt haben.

Wie kommen Sie mit der ständigen Pendelei zwischen Heilbronn und Urspring zurecht?

Gute Frage! Es ist natürlich anstrengend, an zwei Schulen „gleichzeitig“ zu unterrichten, die zudem noch rund 150 km voneinander entfernt liegen. Man muss jedes Mal umschalten, sich auf die Schüler der jeweils anderen Schule einstellen, und man ist weder an der einen noch an der anderen Schule ganz präsent. Man bekommt nicht alles mit und muss sich immer wieder aufs Neue in die Gemeinschaft einfinden. Aber es bringt auch Vorteile: Man kann vergleichen und ist damit ein Stück weit gegen Betriebsblindheit geschützt.

Wenden Sie an jeder Schule verschiedene Methoden an?

Von verschiedenen Methoden würde ich nicht sprechen, es geht mehr darum, sich mental auf die jeweiligen Schülergruppen einzustellen.

Was unterscheidet die Schüler der Heilbronner Schule von den Urspringer Schülern?

So riesige Unterschiede gibt es da nicht. Aber natürlich ist jede Klasse aus anderen Schülern zusammengesetzt. Und jede Klasse hat je nach ihrer Zusammensetzung einen eigenen Charakter. Ich weiß nicht, ob es den Urspringschüler oder die Urspringschülerin überhaupt gibt, aber es gibt hier ein unverwechselbares Klima, das geprägt ist durch ein hohes Maß an Toleranz und kreativer Freiheit.

Wie schätzen Sie das Interesse der Urspringer Schüler am Fach Geschichte ein?

Das Schülerinteressse am Fach Geschichte ist im Allgemeinen eher begrenzt. Immerhin bin ich hier in Urspring auf einige Schülerinnen und Schüler gestoßen, die sich ernsthaft für das Fach interessieren und dem Unterricht engagiert folgen. Daneben gibt es aber auch Schüler, die mit geschichtlichen Fragen nur wenig anfangen können. Wenn es mir gelingt, da und dort einen historischen Funken zu entzünden, dann würde mich das sehr freuen.

Denken Sie, das Desinteresse bezieht sich nur auf das Fach Geschichte?

Nein, das denke ich nicht. Das relative Desinteresse rührt zum einen daher, dass Schule von den meisten eben als Pflicht empfunden wird. Dann gibt es zum anderen für das Gros der Schülerinnen und Schüler viel interessantere Dinge als den Schulunterricht. Heute gibt es ja eine Unzahl an Ablenkungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel das von allen Lehrern so geliebte Smartphone. (grinst)

Warum sind Sie kein Mentor in Urspring geworden?

Ui! Das habe ich nie wirklich in Betracht gezogen. Das hängt auch damit zusammen, dass ich neben meiner Lehrtätigkeit noch publizistisch tätig bin. Ich glaube, als Mentor könnte ich diese Tätigkeit nicht mehr ausüben.

Mit welchen Hobbies füllen Sie Ihrer Freizeit aus?

Ich interessiere mich für allerlei seltsames Getier. Früher hatte ich mehrere Aquarien, zwei Vogelspinnen und kleine Leguane. Außerdem liebe ich das Theater, Literatur, Kunst und Musik, ohne die Beschränkung auf bestimmte Stilrichtungen. Erholung und Entspannung finde ich bevorzugt auf ausgedehnten (Wald-)Spaziergängen.

Wollen Sie der Urspringer Leserschaft noch etwas mit auf den Weg geben?

Ich lade alle ganz herzlich ein, unseren Blog kennenzulernen und sich aktiv an seiner Weiterentwicklung zu beteiligen!

 


Mehr Informationen über Herrn Bahar finden Sie hier:

Wikipedia

Homepage

Artikel bei Telepolis

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